I. Erzbischof von Köln


I. Der Erzbischof Engelbert von Köln


Siegel Engelberts - Quelle: Wikipedia

Engelbert wurde um 1185 als Sohn des Grafen Engelbert von Berg geboren und als nachgeborener Sohn für die geistliche Laufbahn bestimmt. Wie viele seiner geistlichen Verwandten häufte er schon in früher Jugend geistliche Pfründen an, um dann das Bischofsamt zu erlangen. 1216 wurde er als Nachfolger seines Vetters Adolf zum Erzbischof von Köln erwählt und 1217 geweiht. Als Erzbischof von Köln war Engelbert zugleich Herzog in Westfalen, geistlicher Oberhirte und weltlicher Fürst.

Gerade als Herzog hat Engelbert machtvoll und nachhaltig gewirkt, indem er Städte gründete und alles tat, um die Oberherrschaft innerhalb seines Sprengels zu behaupten. Sein Machtstreben zeigte sich deutlich 1218, als er nach dem Tod seines älteren Bruders Adolf die Grafschaft Berg an sich riss, obwohl Adolf eine Erbtochter hinterlassen hatte. Rücksichtslos ging er gegen die benachbarten Großen vor, die sich seiner Territorialpolitik unterzuordnen hatten.

Da allerdings, wo es ihm nützlich schien, förderte er die eigene Familie und verschaffte seinen zahlreichen Neffen, den Brüdern seines künftigen Mörders, die Bistümer Münster und Osnabrück und andere aussichtsreiche geistliche Positionen.

Als Engelbert 1220 von Kaiser Friedrich II. zum Vormund für dessen Sohn Heinrich und zum Reichsverweser bestellt wurde, war er auf dem Höhepunkt seiner Macht. Nach der Krönung Heinrichs zum deutschen König in Aachen 1222 setzte ihm Walther von der Vogelweide ein literarisches Denkmal, in dem er den treuen Königspfleger feierte und ihn als Fürstenmeister bezeichnete.

Im Nordwesten des Reiches kam ihm in der Tat keiner gleich, und er setzte die ihm zur Verfügung stehenden Mittel zu seinen Gunsten konsequent ein. Wer sich ihm beugen musste, wurde sein Gegner und zahlreich waren schließlich seine Gegner, die sich seiner Gängelung befreit sein wollten und seinen Fall herbeiwünschten.

Caesarius von Heisterbach, der auf Anweisung von Heinrich von Mülenark, Engelberts Nachfolger als Erzbischof von Köln, nicht lange nach der furchtbaren Tat eine Hagiographie schrieb, die als Grundlage für eine Heiligsprechung des Erschlagenen dienen sollte, hatte bei der Abfassung der Lebensbeschreibung große Schwierigkeiten, den allseits bekannten harten Charakter des Erzbischofs und sein machtbewusstes Handeln mit dem Leben eines Heiligen in Einklang zu bringen.

Zwar kann er die persönliche Frömmigkeit Engelberts hervorheben, vermag aber nicht zu verschweigen, dass Engelbert gleichzeitig mit dem geistlichen Schwert des Bischofsamtes und dem weltlichen Schwert der Herzogsgewalt kämpfte, und stärker den weltlichen Geschäften als den geistlichen Werken zugetan war. Caesarius erzählt, dass einer der Heisterbacher Mönche dem Erzbischof vorgeworfen habe: "Herr, ihr seid zwar ein guter Herzog, aber kein guter Bischof!“ Nur das grausame Ende, das von Caesarius als Martyrium bewertet wird, konnte dem Ermordeten Paradies und Heiligkeit sichern.

Allerdings ist Engelbert niemals offiziell zur Ehre der Altäre erhoben worden, sondern wurde erst ab 1618 im Erzbistum Köln als Heiliger verehrt.

Quelle: Wikipedia / Internetrecherchen