Historik
Quelle: Aktive Senioren
/ Bevor die Märker kamen / siehe Links
Die
Entstehung der Stadt Hamm und die
Entstehungsgeschichte
der Burg des Grafen Adolf von der
Mark
Ein Vetter Adolfs,
Friedrich von Isenberg, besaß Burg und Siedlung Nienbrügge
an der Lippe, im heutigen Hammer Kanalhafen-Gebiet gelegen. Wegen des
unheilvollen Mordes durch Friedrich von Isenberg am Kölner
Erzbischof Engelbert im Jahre 1225 wurde Friedrich geächtet und
in Köln zu Tode gerädert. Seine Burg Nienbrügge wurde
zerstört, die Siedlung „geschleift“, das heißt
abgebrochen. Graf Adolf sicherte sich das Erbe seines Vetters und
ließ im geschützten Winkel zwischen Lippe und Ahse „op
dem Hamme“, am Schnittpunkt bedeutender Verkehrsstraßen und
einem Lippeübergang am Aschermittwoch, dem 4. März 1226,
die Stadt Hamm gründen. Den heimatlos gewordenen Nienbrügger
Bürgern bot Graf Adolf „auf dem Hamm“ neue Wohnstätten
an. Das Baumaterial brachten sie von ihren abgebrochenen Häusern
in Nienbrügge mit.
Grabungsfunde, aus 1973
belegen, dass die Wiege der Stadt Hamm, die Burg des Grafen Adolf auf
dem Burghügel im frühen 13. Jahrhundert benutzt wurde. Das
deckt sich mit der Geschichtsschreibung: Graf Friedrich von Altena
kaufte die Besitzung Mark 1198 vom Kölner Erzbischof für
seinen Sohn Adolf. Der nannte sich ab 1202 „Graf Adolf von der
Mark“. Adolf gründete 1226 die Stadt Hamm. Die Festung Mark
bestand aus einer Haupt- und einer Vorburg, die jeweils von einer
Gräfte umgeben waren. Den gesamten Burgbereich umfloss
zusätzlich ein doppelläufiger Graben. Die Hauptburg bildete
ein aufgeschütteter kegelförmiger Hügel, der sich etwa
sieben Meter über das Umland erhob, eine sogenannte „Motte“
Ein „stark verschliffener Wallrest“ ist heute noch rings um die
Gräfte erhalten, schreibt Prof. Dr. Uwe Lobbedey.
Ergebnisse der Ausgrabungen
1973Unter
Prof. Dr. Uwe Lobbedey fanden 1973 umfangreiche Grabungsarbeiten statt,
welche in dem Buch „750 Jahre Stadt Hamm“ Seite 39 – 49 dokumentiert
wurden. Herausgeber ist die Stadt Hamm / damaliger Museumsleiter H.
Zink. Das Buch kann in der Stadtbücherei ausgeliehen
werden.
In
dem Ausgrabungsbericht von Prof. Dr. Uwe Lobbedey wird kurz die
Entstehungsgeschichte und der Werdegang der Burg skizziert. Lobbedey
beschreibt dabei beeindruckend anschaulich die Ausmaße der Burg, welche
in einer Haupt- und einer Vorburg aufgeteilt waren. Umgeben war die
Anlage von breiten Gräben, sogenannten Gräfte, wie sie heute noch
vorzufinden sind. Treppenhäuser wie wir sie heute kennen, gab es damals
nicht. Vielmehr wurden die Geschosse durch Außentreppen und Galerien
aus Holz miteinander verbunden. Im wesentlichen bestand die Hauptburg
(auf dem Burghügel) aus den bekannten Bauteilen Ringmauer, Turm und
Palas (Seite 41, 1. Satz).
Bildquelle:
Dr. Georg Eggenstein in "Zeitspuren - Notizen zur Stadtgeschichte",
Heft 8, Schriftenreihe des Gustav-Lübcke-Museums
Hamm (Klicke zum vergrößern !).
Da
die Ausbeutung der Burg in der Vergangenheit überaus gründlich
vollzogen worden war, gestaltete sich die Untersuchung als sehr
schwierig. So wurden von der umgebenden Ringmauer nur noch geringfügige
Mauerreste gefunden. Der Palas, so heißt es, konnte aufgrund von
tiefgründigen Ausbruchgruben nachgewiesen werden (Seite 42, Absatz c).
Der östliche Turm, nach Karten des 17 und 18. Jh. und 3 m unter der
Hügeloberfläche. Wobei es sich wohl um die Nordwand des gesuchten
Turmes handelte. Weitere Rekonstruktionsversuche gehen auf
Beschreibungen von 1595 und Zeichnungen von 1688, sowie einer Karte von
1761 zurück (Seite 43). Insgesamt war die Ausgrabung aus Sicht der
Archäologen nicht sehr ergiebig. Zum einen war die Oberfläche der Motte
tiefgründig zerstört. Zum anderen war die Burg geschichtlich gesehen
nur für kurze Zeit von Bedeutung. Verlagerten die Grafen ihre Residenz
bereits 1391 an den Niederrhein. Dennoch förderte Lobbedey einige
beachtliche Einzelfunde an das Tageslicht, wie z.B. die Pfeilspitze
eines Armbrustbolzens, einen wertvollen Eisensporn, den Beschlag eines
Kastens, Fragmente einer Sonnenuhr, verschiedene Keramikfunde … Des
weiteren wurden Teile einer Brückenanlage und ein aus Bruchsteinen
gemauerter Brunnen gefunden.
Quelle:
Zitierung aus dem o.g. Buch frei nach Uwe Richert
weiter zu: