I. Erzbischof von Köln
I. Der Erzbischof Engelbert von Köln
Engelbert wurde um 1185 als Sohn des Grafen Engelbert von Berg geboren
und als nachgeborener Sohn für die geistliche Laufbahn bestimmt. Wie
viele seiner geistlichen Verwandten häufte er schon in früher Jugend
geistliche Pfründen an, um dann das Bischofsamt zu erlangen. 1216 wurde
er als Nachfolger seines Vetters Adolf zum Erzbischof von Köln erwählt
und 1217 geweiht. Als Erzbischof von Köln war Engelbert zugleich Herzog
in Westfalen, geistlicher Oberhirte und weltlicher Fürst.
Gerade als Herzog hat Engelbert machtvoll und nachhaltig gewirkt, indem
er Städte gründete und alles tat, um die Oberherrschaft innerhalb
seines Sprengels zu behaupten. Sein Machtstreben zeigte sich deutlich
1218, als er nach dem Tod seines älteren Bruders Adolf die Grafschaft
Berg an sich riss, obwohl Adolf eine Erbtochter hinterlassen hatte.
Rücksichtslos ging er gegen die benachbarten Großen vor, die sich
seiner Territorialpolitik unterzuordnen hatten.
Da allerdings, wo es ihm nützlich schien, förderte er die eigene
Familie und verschaffte seinen zahlreichen Neffen, den Brüdern seines
künftigen Mörders, die Bistümer Münster und Osnabrück und andere
aussichtsreiche geistliche Positionen.
Als Engelbert 1220 von Kaiser Friedrich II. zum Vormund für dessen Sohn
Heinrich und zum Reichsverweser bestellt wurde, war er auf dem
Höhepunkt seiner Macht. Nach der Krönung Heinrichs zum deutschen König
in Aachen 1222 setzte ihm Walther von der Vogelweide ein literarisches
Denkmal, in dem er den treuen Königspfleger feierte und ihn als
Fürstenmeister bezeichnete.
Im Nordwesten des Reiches kam ihm in der Tat keiner gleich, und er
setzte die ihm zur Verfügung stehenden Mittel zu seinen Gunsten
konsequent ein. Wer sich ihm beugen musste, wurde sein Gegner und
zahlreich waren schließlich seine Gegner, die sich seiner Gängelung
befreit sein wollten und seinen Fall herbeiwünschten.
Caesarius von Heisterbach, der auf Anweisung von Heinrich von
Mülenark, Engelberts Nachfolger als Erzbischof von Köln, nicht lange
nach der furchtbaren Tat eine Hagiographie schrieb, die als Grundlage
für eine Heiligsprechung des Erschlagenen dienen sollte, hatte bei der
Abfassung der Lebensbeschreibung große Schwierigkeiten, den allseits
bekannten harten Charakter des Erzbischofs und sein machtbewusstes
Handeln mit dem Leben eines Heiligen in Einklang zu bringen.
Zwar kann er die persönliche Frömmigkeit Engelberts hervorheben, vermag
aber nicht zu verschweigen, dass Engelbert gleichzeitig mit dem
geistlichen Schwert des Bischofsamtes und dem weltlichen Schwert der
Herzogsgewalt kämpfte, und stärker den weltlichen Geschäften als den
geistlichen Werken zugetan war. Caesarius erzählt, dass einer der
Heisterbacher Mönche dem Erzbischof vorgeworfen habe: "Herr, ihr seid
zwar ein guter Herzog, aber kein guter Bischof!“ Nur das grausame Ende,
das von Caesarius als Martyrium bewertet wird, konnte dem Ermordeten
Paradies und Heiligkeit sichern.
Allerdings ist Engelbert niemals offiziell zur Ehre der Altäre erhoben
worden, sondern wurde erst ab 1618 im Erzbistum Köln als Heiliger
verehrt.
Quelle: Wikipedia / Internetrecherchen